Spezielle
Krebsimmuntherapie
Klassische Behandlungen und innovative Spezialtherapien:
ein breites Spektrum zum Wohl unserer Patienten
Die Immuntherapie ist einer der bedeutendsten aktuellen Entwicklungen in der Onkologie: Neue Antikörper, sogenannte Immuncheckpunkt-Inhibitoren, verändern gezielt die Kommunikation zwischen Tumorzellen und körpereigenen Abwehrzellen. Das verbessert die Erkennung und Zerstörung der Tumorzellen durch das körpereigene Immunsystem. Die Immuntherapie ist bereits für die Behandlung zahlreicher Erkrankungen wie dem schwarzen Hautkrebs, dem Bronchialkarzinom, Kopf-Hals- und urologischen Tumoren zugelassen. Bei anderen Tumorerkrankungen wird ihre Wirksamkeit derzeit in klinischen Studien geprüft.
Daneben wurden in den letzten Jahren auch zelluläre Therapien entwickelt, mit deren Hilfe spezifische Immunzellen (CAR-T-Zellen) übertragen werden. Dabei handelt es sich um genetisch modifizierte Immunzellen, die mit sogenannten chimären Antigen-Rezeptoren (CARs) ausgestattet werden und dadurch Tumorzellen gezielt erkennen und zerstören können. Diese Therapien sind derzeit noch nicht in Deutschland zugelassen, werden jedoch in klinischen Studien geprüft.
Die neuen Immuntherapien sind allerdings mit neuen Formen von Nebenwirkungen assoziiert, deren frühzeitige Erkennung und adäquate Behandlung äußerst wichtig ist. Eine entsprechende Aufklärung der Patienten spielt dabei eine zentrale Rolle. Weitere Therapieansätze, wie beispielsweise neue immunmodulatorische Antikörper oder Substanzen, tumorspezifische Impfungen und Kombinationstherapien, sind derzeit in der Entwicklung.
Neueste Erkenntnisse haben gezeigt, dass das intestinale Mikrobiom (die Bakterien, Viren und Pilze im Darm) lokal und systemisch immunmodulierend wirken kann. Insbesondere auf die Wirksamkeit von Krebstherapien wie Zytostatika, Bestrahlung oder neue Immuntherapien (z.B. Immuncheckpoint Inhibitoren oder CAR-T-Zellen) hat sich ein deutlicher Einfluss des Mikrobioms abgezeichnet. So erfordert ein gutes Ansprechen auf Zytostatika oder Immuntherapien ein intaktes Darmmikrobiom. Gleichzeitig kann eine verminderte Vielfalt des intestinalen Mikrobioms (z.B. durch die Verwendung von Antibiotika), die Entstehung bestimmter Erkrankungen und deren Ausprägung fördern, z.B. die Graft-versus-Host-Erkrankung (GVHD) nach allogener Stammzelltransplantation.
Basierend auf unserer wissenschaftlichen Expertise hinsichtlich des Mikrobioms, gehört es zu den Aufgaben der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, neue mikrobielle Biomarker zu definieren und innovative Mikrobiom-basierte prophylaktische und therapeutische Therapiestrategien zu entwickeln (z.B. Fäkale Mikrobiota-Transplantation). Diese sollen insbesondere bei Patienten mit (i) akuter und chronischer GVHD nach allogener Stammzelltransplantation, (ii) Multiplem Myelom und soliden Tumorentitäten (Bronchialkarzinom) angewandt werden. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf klinische Studien gelegt.
Interdisziplinäres TumorTherapieZentrum
Das interdisziplinäre TumorTherapieZentrum steht als kompetente Plattform zur Verfügung, um gemeinsam mit Ihnen die Ihrem individuellen Krankheitsbild entsprechende Behandlung zu planen. Dies ist z.B. im Rahmen von klinischen Studien möglich, welche wir in Kooperation mit den führenden Deutschen Studiengruppen durchführen. Wünschen Sie individuelle Auskünfte zu Therapiemöglichkeiten, können Sie jederzeit einen Termin in unserem TumorTherapieZentrum vereinbaren.
Interdisziplinäres hämatologische Tumorboard
Das interdisziplinäre hämatologische Tumorboard dient der Integration und Diskussion aller Fälle, einschließlich Zweitmeinungen, durch ein Expertengremium aus Hämatologen, Pathologen, Radiologen, Nuklearmedizinern und Strahlentherapeuten.